Umschuldung von Krediten – Eine Utopie die Ihresgleichen sucht
Für eine Umschuldung eines oder mehrerer Kredite gibt es viele Gründe. So können zum Beispiel sinkende Zinsen einen Bauherren dazu motivieren, seine Baufinanzierung umzuschulden und so die Zinsbelastung zu senken. Weitere sinnvolle Möglichkeit für die Umschuldung ist eine Überschuldungssituation. Auf diese Weise wird es oft möglich, viele einzelne Verbindlichkeiten auf einen überschaubaren Bereich zu bündeln und so Ordnung in das eventuell vorhandene finanzielle Chaos zu bringen. Doch nicht nur für Baufinanzierungen kommt eine Umschuldung in Frage. Auch fast jeder andere Kredit kann auf diese Weise aus Sicht der Zinskonditionen verbilligt werden. Zusammengefasst kann man sagen, eine Umschuldung ist eine Ablösung von alten Verbindlichkeiten durch einen neuen Kredit zu besseren Konditionen.
Doch so ganz einfach wie es auf den ersten Blick aussieht, ist es nicht. Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Bank mit dem verliehenen Geld Gewinn, sprich Zinsen, erwirtschaften möchte. Und diese Suppe lassen sie sich ungern von den Kunden versalzen. Um ihre Investitionen abzusichern, haben die Banken verschiedene Systeme erdacht, die eine Umschuldung auf einen vermeintlich günstigeren Kredit, tatsächlich zu einer teuren Angelegenheit werden lassen können.
Der Haken liegt in den Gebühren, die die Bank verlangt. Zum einen gibt es dort die so genannte Vorfälligkeitsentschädigung. Praktisch eine Entschädigungszahlung an die Bank, für den Fall, dass der Kunde sein Darlehen vorfristig ablöst und der Bank auf diese Weise Zinsgewinne entgehen. Diese Regelung trifft nur auf Darlehen zu, für die feste Zinsen vereinbart wurden. Kredite mit flexiblen Zinssätzen, die sich an den Gegebenheiten des Finanzmarktes orientieren, sind davon nicht betroffen.
Die Höhe dieser Entschädigung hängt von den individuellen Kreditverträgen ab. Zusätzlich können noch weitere Gebühren, je nach Vertragsgestaltung, anfallen. Ein enormes Minus in der Umschuldungsrechnung können Bearbeitungsgebühren sein. Sowohl für die Kündigung des alten Kredites als auch für die Neuaufnahme des neuen Kredites. Für die Umschuldung gibt es drei Möglichkeiten, die Sie individuell durchrechnen sollten, um die für Sie am besten passende Variante herauszufinden.
1.Änderung des bestehenden Kreditvertrages bei der Hausbank Dies stellt die wohl einfachste Lösung dar, da hier Vorfälligkeitsgebühren nicht oder nur in geringer Höhe anfallen. Das Gleiche gilt für die Bearbeitungskosten. In der Regel hält sich die Bank mit der Erhebung von Gebühren zurück, da der Kunde ihnen ja erhalten bleibt. Sie können also weiterhin Gewinne mit ihm machen. Aus Sicht der Banken immer noch besser, als wenn der Kunde ganz zu einer anderen Bank wechselt.
2.Abschluss eines neuen Kreditvertrages mit der Hausbank Die Bandbreite, der von den Banken erhobenen Gebühren, ist hier sehr weit und unterliegt sowohl den Bestimmungen des individuellem Kreditvertrages als auch dem Ermessensspielraum der Bank. Es kann sein, dass es trotz des Abschlusses eines neuen Kreditvertrages mit niedrigeren Zinsen, zu keiner erheblichen Verschlechterung der Gewinnsituation der Bank kommt und diese auch noch im Blick haben muss, dass man mit einem verlorenem Kunden kein Geld mehr verdienen kann. Unter dieser Konstellation könnten Sie ähnliche Bedingungen erhalten, wie bei einer reinen Vertragsänderung. Aber auch das krasse Gegenteil kann der Fall sein und die Bank kann mit dem Erheben von Gebühren, einen hausinternen Wechsel in einen anderen Vertrag, aus wirtschaftlicher Sicht unmöglich machen.
3.Neuabschluss eines Kredit-Vertrages bei einer anderen Bank Die dritte Möglichkeit besteht darin, bei einer externen Bank einen neuen Kredit aufzunehmen und mit diesem dann den alten Kredit komplett abzulösen. Aber auch hier müssen Sie mit spitzem Bleistift rechnen. Zu den bereits erwähnten Vorfälligkeitsentschädigungen können noch Bearbeitungsgebühren der alten und der neuen Bank hinzukommen. Auch die Kreditnebenkosten, wie Restschuldversicherung und Ähnliches sollte man hier genau im Blick haben.
Sie sehen also, es gibt sowohl bei den Gründen für eine Umschuldung als auch bei der Vorgehensweise unterschiedliche Szenarien, die alle ihre Berechtigung haben. Welche davon für Sie in Betracht kommt, hängt von Ihrer persönlichen Finanzsituation ab. Sie sollten sich vorher wirklich Zeit nehmen, alle Optionen durch zu rechnen.
Wir möchten Ihnen noch eine Warnung vor unseriösen Anbietern im Bereich Umschuldung mit auf den Weg geben. Besonders dann, wenn Sie mit einer Umschuldung eine Überschuldungsproblematik lösen wollen. Gerade in diesem Bereich tummeln sich Gauner verschiedener Couleur, die Ihnen alles Mögliche versprechen, am Ende aber nur eines wollen. Ihr Geld für nutzlose Dienstleistungen. Sollten Sie eine Umschuldung Ihrer Verbindlichkeiten planen, reden Sie nur mit der Bank!