Abrufkredit: Der konservative Rahmenkredit


Als kostengünstige Alternative zum Dispo-Kredit ist der Abrufkredit.
Nachteilig am Abrufkredit ist, dass viele Banken diese Kreditform nicht anbieten und dass die Zinssätze flexibel sind. Das bedeutet, dass die Bank die Zinsen anheben oder senken kann.

Das erste Problem kann leicht gelöst werden, denn der Abrufkredit ist nicht wie der Dispositionskredit an das Girokonto gebunden, sondern kann bei jeder Bank, die diese Darlehensform im Angebot hat, beantragt werden. Und auch das Problem mit den flexiblen Zinssätzen ist nicht so groß, wie es auf den ersten Blick scheint, wie Sie gleich sehen werden.

Auf den ersten Blick unterscheiden sich der Dispokredit und der Abrufkredit kaum. Man kann von der Bank ziemlich unkompliziert Geld leihen und zahlt nur Zinsen auf die tatsächlich geliehene Summe. Der große Unterschied liegt in den Zinsen, die für die jeweilige Form des Kredites gezahlt werden müssen.

Liegt der Zinssatz beim Dispo meist im zweistelligen Bereich, so sind die Zinsen beim Abrufkredit meist im mittleren einstelligen Bereich. Das gleicht auch die flexiblen Zinssätze beim Rahmenkredit aus. Selbst wenn die Bank die Zinsen um ein oder zwei Prozent erhöht, ist der Zins noch immer deutlich niedriger als beim Dispokredit.

Die Rückzahlung ist sehr einfach geregelt. Sie können tilgen wie Sie wollen, müssen aber mindestens 2 Prozent der Kreditsumme monatlich zurückerstatten. Einige Banken legen auch eine fiktive Laufzeit fest, aus der sie dann die Höhe der monatlichen Tilgungsrate errechnen.

Bei einigen Banken muss eine Mindestsumme als Kredit abgerufen werden. Wie hoch diese ausfällt, hängt auch wieder von der jeweiligen Bank ab. Die Spanne liegt etwa zwischen 500 und 2.500 €. Etwas nachteilig ist auch, dass die Abrufbeträge nicht frei gewählt werden können, sondern meist in 500er oder 1000er Schritten erfolgen. Wenn Sie zum Beispiel nur 350 € benötigen, kann es schlimmsten Fall passieren, dass Sie 1.000 € nehmen müssen. Dies verleitet wiederum dazu, mehr Geld auszugeben. Wer nicht acht gibt, sitzt schnell in der Schuldenfalle.

Wer auf einen Abrufkredit als Darlehen zurückgreift, sollte bemüht sein, dass geliehene Geld möglichst schnell zurück zu zahlen. Das gilt grundsätzlich für alle Darlehensformen, doch beim Abrufkredit gibt es noch eine Besonderheit bei der Tilgung zu beachten, sonst arbeitet man eines Tages nur noch für die Bank.

Idealerweise nehmen Sie den Rahmenkredit nur kurzfristig in Anspruch und zahlen ihn dann möglichst zügig zurück.

Ganz schlecht hingegen wäre folgendes Beispiel. Sie leihen sich 3.000 €, zahlen nach ein paar Monaten 2.100 € zurück, um sich kurz danach wieder 1.700 € zu leihen. Dies führt in Verbindung mit den flexiblen Zinssätzen über kurz oder lang zu einer sehr komplizierten Zinsberechnung, die für einen Laien kaum noch nachvollziehbar ist. Dies wird von den Banken gern genutzt, um Kreditnehmer in die Schuldenfalle zu bringen. Denn wie unzählige Beispiele belegen, kassieren Banken auch dort, wo sie es von Gesetzes wegen nicht dürften.

Um einen Abrufkredit zu erhalten, ist eine entsprechende Bonität nötig. Besonders vorteilhaft ist, dass der Rahmenkredit auch Selbstständigen gewährt wird, die in der Regel von den Banken keine Kredite erhalten. Wichtig ist eine gute Auftragslage in der Vergangenheit und die überschaubare Zukunft. Ähnlich einem festen Gehalt. Die Höhe des Betrages schwankt von Bank zu Bank, liegt aber meist im Bereich des durchschnittlichen Einkommens eines Arbeitnehmers. Der Kreditrahmen richtet sich nach der Bonität des Kreditnehmers. Möglich sind Auszahl-Beträge zwischen 500 und 100.000 €.